Der Helk des Quellmeisters by Ernst Vlcek

Der Helk des Quellmeisters by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1979-02-06T01:00:00+00:00


6.

Boyt Margor war kaum in der Großklause angekommen, da ereignete sich auch schon der erste Zwischenfall mit seinen neuen Paratendern.

Er war mit ihnen auf Deck 9 materialisiert, das für Fälle wie diesen freigehalten wurde. Der Zweck war, daß Neuankömmlinge, ob es sich nun um unfreiwillige Gäste oder potentielle Paratender handelte, sich in neutraler Umgebung fanden. Deck 9 war unausgebaut, aber es standen immer zwei Paratender Wache, die mit Paralysatoren bewaffnet waren. Sie sollten Ausschreitungen verhindern.

In diesem Fall schien -sich die Anwesenheit der beiden Wachtposten jedoch als verhängnisvoll zu erweisen. Zumindest stellte es sich für Margor so dar..

Vor dem distanzlosen Schritt wären die vier Männer und zwei Frauen von Jota-Tempesto noch lammfromm gewesen. Margor schien sie mit seinem Amulett in Bann geschlagen zu haben. Als sie jedoch In fremder Umgebung herauskamen, sich mit der kahlen, nüchternen Umgebung der neunten Ebene der Großklause konfrontiert sahen, wurden sie merklich unruhiger.

„Kein Grund zur Aufregung", redete Margor beruhigend auf sie ein, der ihre Unruhe als normale Reaktion auf den ungewohnten Wechsel wertete.

Doch dann traten die beiden Wachtposten auf den Plan - und mit den sechs Neuankömmlingen ging urplötzlich eine unheimliche Verwandlung vor.

Von einem Moment zum anderen wurden sie wild. Animalische Laute ausstoßend, stürzten sie sich auf die Wachtposten.

Der erste wurde von ihnen förmlich überrannt, bevor er überhaupt noch wußte, wie ihm geschah. Dem anderen, der einige Schritte dahinter stand, gelang es noch, den Paralysator in Anschlag zu bringen und einen breitgefächerten Lähmstrahl in die Reihe der Angreifer zu feuern. Drei von ihnen wurden paralysiert, die verbliebenen zwei Frauen und ein Mann begruben ihn jedoch förmlich unter sich. Sie ließen erst von ihm ab, als er sich nicht mehr rührte.

Das alles hatte nur wenige Sekunden gedauert. Margor hatte keine Gelegenheit zum Eingreifen gehabt.

Nachdem die beiden Paratender niedergerungen waren, kehrte die Ruhe in die zwei Frauen und den Mann zurück. Sie taten so, als sei überhaupt nichts vorgefallen. Sie machten einen so friedlichen Eindruck wie vor diesem Zwischenfall. Sie hoben die Paralysatoren auf und brachten sie zu Margor. Er nahm sie automatisch an sich. Dabei konnte er die Augen nicht von ihnen lassen. Verblüfft stellte er fest, daß ihre Gesichter entspannt waren, der Blick ihrer großen, verträumt wirkenden Augen war entrückt.

Margor kämpfte die aufsteigende Wut nieder. Er ahnte, daß er diese Menschen für ihre Handlungsweise nicht verantwortlich machen konnte. Statt ihnen Vorhaltungen zu machen, holte er sein Amulett hervor und spielte provozierend damit: Das Amulett zog augenblicklich die Aufmerksamkeit der drei Menschen von Jota-Tempesto auf sich.

„Warum habt ihr das getan?" fragte er. „Ihr hattet keine Veranlassung, diese beiden Männer niederzuschlagen. Es sind Freunde von, mir."

Der Mann riß sich mhsam vom Anblick des Amuletts los und blickte sich um. Auf sein Gesicht trat ein Ausdruck des Bedauerns.

„Haben wir das getan?" wunderte er sich. „Das tut uns leid. Das Temperament muß mit uns durchgegangen sein."

„Ihr werdet lernen, es in Zukunft zu zügeln!" sagte Margor. Als er aus den Augenwinkeln beim Antigravschacht eine Bewegung sah, rief er: „Vorsicht! Waffen weg!"

Erst dann erkannte er Lee Mandrian, den Cheftender der Großraumnische, der mit vier Paratendern eingetroffen war.



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